Gedicht von Gerd Meyer-Anaya

lobpreis

lasst uns all die loben
die ihre schwächen
zu stärken machen
und der vorsehung
trotzen

lasst uns jener
mit freude gedenken
die aus dem nichts
etwas formen
und auch die schätzen
die nach fall und aufprall
mit würde aufstehen

lasst die hochleben
die anderen in deren not
bruder und schwester sind
sie stützen und pflegen
und wege aufzeigen

lasst uns dankbarkeit zeigen
jenen großen gegenüber
die den kleinen
auf augenhöhe
begegnen
und auch all denen
die der versuchung widerstehen
die sich der macht verweigern
und den ohnmächtien
eine stimme geben

wie den ärzten
die grenzenlos helfen
und denen
die den kerkermeistern
und folterknechten der welt
die stirne bieten

mit andacht
seien die beschenkt
die kirchen moscheen
synagogen tempel
und freidenker
zu würdigen wissen

und auch die seien nicht vergessen
die mit sorgfalt aufdecken
was die mächtigen
im verborgenen treiben
um ihre pfründe zu sichern

ebenso wie die richter
die urteile sprechen
und nicht richten
weil sie sich kennen

nicht übersehen werden
dürfen die
die von der hand
in den mund leben
und mit menschenliebe spenden
nach ihrem maß

lasst uns die ehre
jenen erweisen
denen man sie
gestohlen hat
durch üble rede
und unterstellung

auch derer sei gedacht
die kindern
ein heim geben
und ihnen
hoffnung pflanzen

wie denen gedacht sei
die kranken und sterbenden
mit geduld
die hand halten
bis diese loslassen können

und lasst uns
den gerechten unter den völkern
die menschen retten
und ihr leben
dafür einsetzen
bäume pflanzen
in aller welt
und uns vor ihnen
in ehrfurcht verneigen

(© G. Meyer-Anaya)