Einzelpublikationen

Besuch bei Stephen Crane

Besuch bei Stephen Crane 15 Erzählungen von poetisch bis zynisch, von märchenhaft bis makaber. In einer bunten Mischung gibt es Märchen für Erwachsene, Kriminalistisches, Science Fiction, Satire – und als Einführung den „Erlebnisbericht“ unter dem Titel „Wie ich Schriftsteller wurde“. Die Titelgeschichte ist die bislang letzte der autobiographischen Marte Simon-Erzählungen, ein essayistisch angehauchter Einblick in die persönliche Suche nach dem amerikanischen Erzähler Stephen Crane (1871-1900), wenn nicht einer der bekanntesten, so doch einer der bemerkenswertesten Vertreter der amerikanischen Literaturgeschichte.

Lucien Deprijck
2005 Books on Demand, Norderstedt. 144 Seiten.
ISBN 3-8334-3927-0
€ 9,50

„Doch sie wird nie Ruhe geben, eben weil du dich ihr entziehst und dem Magnetismus zwischen euch trotzt, und das macht dich für sie begehrenswerter als alle, die ihr zufliegen und ihr huldigen und ihr nachschwirren wie Drohnen einer Bienenkönigin, und nie bist du ein willkommeneres Opfer gewesen, denn sie liebt den Erfolg, und sie liebt deinen Erfolg. Wenn man über dich schreibt, glättet sie sorgfältig die Zeitungen, liest versonnen die Artikel und nimmt dich für sich in Besitz, ein kleines Stück von dir. Glaub mir, es ist nicht immer nötig, daß jemand etwas gibt, um sich nach und nach an einen anderen zu verlieren, und manchmal ist es gleichgültig für den Ausgang der Dinge, ob sich jemand einem anderen verweigert.“ („Julia“)

geschrotet

geschrotet Der Wechsel von Ost nach West ist kein Kinderspiel.
Doch für Bender, der als Ex-DDR-Großkornzüchter in Kurzarbeit Null steckt, gibt es keine Alternative. Er muss, obwohl er bereits fünfzig ist, einen neuen Anfang machen – ein Leben beginnen, dass ihn zugleich fordert und demütigt.
Die Probleme, die ihm jenseits der Elbe begegnen, sind vielgestaltig, zuweilen grotesk.
Bender hat sie nur zum Teil oder anders erwartet. Menschen, die ihn scheinbar umarmen, fügen ihm Leid zu. Immer wieder muss er Dreck fressen und lernen. Bis sich etwas Sicherheit einstellt, vergehen Monate.
Doch auch dann bleibt der Zwiespalt: …»er hatte den Ossi weggebügelt, den Wessi aber nur halbherzig akzeptiert. Was da aufwucherte, war wohl hybrid«.

Das Hörbuch-Projekt entstand in Zusammenarbeit mit A.P.O. KALYPSO

Ulrich Scharfenorth
Selbstverlag (2004)
6 €

Aufzeichnungen aus der blackbox

Aufzeichnungen aus der blackbox Erstes Hörbuch des Literaturkreises ERA e.V.
Das Projekt entstand in Gemeinschaftsarbeit mit Musikern (Oliver Führmann – Viola; Daniel Bruckmüller – Didgeridoo, Udu und Maultrommel), Tontechnikern (Daniel Bruckmüller, Tim Müller) und dem Layouter/Designer Markus Rykalski . Die Lesung wurde von Oliver Führmann unterstützt.

Aus der ehemaligen DDR in den Westen …
hier dann aus anderem Blickwinkel die neuen Monster: Eitelkeit vor den Schaubuden der Spaßgesellschaft, ein Wohlleben, das Ressourcen aufzehrt und Geborgenheit, die sich ausdünnt. Schließlich Schaukämpfe, die wie Abstürze anmuten. Fragt sich, ob SIE es sind, die das Leben bestimmen.
In diesen Texten hat es den Anschein. Denn Liebe, Hoffnung, ja die Selbstheilungskräfte in ihrer Gesamtheit sind kaum beleuchtet. Dass es sie dennoch gibt, steht außer Zweifel. Man wird sie erkunden und der blackbox abtrotzen müssen. Einfach … wird das nicht.

Ulrich Scharfenorth
Selbstverlag (2004)
10 €